Dutchy Ron schreef op 23 januari 2023 18:58:
Beim Aufsetzen der 2020 gegründeten Tochter Cariad habe sich Volkswagen zu viel vorgenommen, so Blume. „Nicht einmal Softwareunternehmen entwickeln zwei Betriebssysteme zugleich. Das gilt erst recht für ein Unternehmen wie Volkswagen, das weit weniger Erfahrung in der Entwicklung von Software hat.“ Die Softwarekompetenz mit Cariad an einer Stelle im Konzern zu bündeln, hält auch der neue Chef für eine gute Idee. Aktuell optimiere man Zuschnitt, Partner und Schnittstellen zu den Marken. „Ein Re-Design, bei dem wir tief in die Organisation leuchten.“
Die maßgeblich von Cariad vorangetriebene Zukunfts-Software des Volkswagen-Konzerns 2.0 wird laut Blume in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts eingeführt. Im Moment konzentriere sich das Unternehmen auf die neue Softwaregeneration 1.2, die in den kommenden Jahren kontinuierlich weiterentwickelt werde. Einzelne Bestandteile übertrage man später in die zukünftige Architektur 2.0.
Beide Versionen seien „technologische Spitzenprodukte“, betonte Blume. Es gebe nur einen wesentlichen Unterschied: Die 2.0 werde für das voll automatisierte Fahren vorbereitet. Hier gehe der Konzern wie die gesamte Autobranche schrittweise vor. Das voll automatisierte Fahren werde technisch und regulatorisch noch Zeit brauchen. „Unsere Entwickler sind hochmotiviert, mit der 1.2 eine Spitzensoftware für Porsche und Audi zu entwickeln“, so der Manager.
Diess wollte künftig mit Cariad 60 Prozent der im Konzern benötigten Software selbst entwickeln. Sein Nachfolger hält in diesem Zusammenhang nichts von starren Zielen. Bei der Wertschöpfungstiefe müsse sich das Unternehmen fragen:
„Was ist intern sinnvoll? Welche Kompetenzen benötigt die Cariad? Was entwickeln wir mit Partnern?“ Im Ziel gehe es um eine offene Plattform, die mit spezifischen Anwendungen verknüpft werden kann. Etwa beim Infotainment mit Apple Car Play oder mit Google-Applikationen.Auch das neue Vorzeige-Elektroauto Trinity der Marke VW verspätet sich wegen der Software. Blume wollte sich dazu nicht konkret äußern, da hier noch Entscheidungen in der nächsten Planungsrunde des Konzerns ausstünden. Das gilt auch für eine eigentlich bereits beschlossene Trinity-Fabrik nahe des Stammwerks in Wolfsburg.